Neue Kunden für Rhöner Bio-Fleisch:
27.11.2024 Fuldaer Zeitung

Verein Biosphärenrind kooperiert mit Edeka Südwest

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Auf den Flächen am Steinkopf oberhalb von Wüstensachsen fühlen sich die Rinder der Biosphärenrind-Vereinsmitglieder vom Frühling bis zum Herbst wohl. Im Vordergrund Vorsitzender Stefan Hohmann.

Nachdem Tegut abgesprungen ist, hat der Verein Rhöner Biosphärenrind einen neuen Abnehmer für sein Bio-Fleisch: Edeka Südwest.

Rhön – „Unverwechselbare Qualität. Unser Rhöner Bio-Weiderind. Genuss aus der Region“: Mit diesem Slogan wirbt Edeka Südwest für die neue Kooperation mit dem Verein Rhöner Biosphärenrind.

„Wir sind froh, dass wir einen neuen Partner für die Vermarktung unserer Bio-Rinder gefunden haben“, erklärt Vereinsvorsitzender Stefan Hohmann aus Hilders. „Damit bekommen wir eine Abnahmegarantie und einen ordentlichen Preis. Geschlachtet wird im Schlachthof Fulda. Damit ergibt sich für die mehr als 100 Mitgliedsbetriebe die Möglichkeit, ihre ökologisch aufgezogenen Rinder überregional zu vermarkten, nachdem Tegut vor gut einem Jahr abgesprungen ist, obwohl das Bio-Fleisch sehr gut von den Kunden angenommen worden sei, sagt Hohmann.

Nach Tegut-Absprung: Rhöner Bio-Fleisch hat neuen Abnehmer

Das regionale Bio-Fleisch wird künftig in zahlreichen Edeka-Märkten im Rheingau, Rhein-Main-Gebiet, Main-Taunus-Kreis und Odenwald angeboten. „Wir sind Partner der regionalen Landwirtschaft und so ist es unser Ziel, das Tierwohl in der Nutztierhaltung an der Seite unserer Partnerbetriebe zu stärken“, sagte Andreas Pöschel, Geschäftsführer Edeka Südwest Fleisch. Er stellt heraus, dass die weitläufigen Weideflächen der Rhön die Basis für besonders hochwertiges Rindfleisch in Bio-Qualität sei.

Zum Verein

Der Verein Rhöner Biosphärenrind wurde 1998 gegründet. Mittlerweile gehören ihm mehr als 100 Betriebe aus der hessischen, der bayerischen und der thüringischen Rhön an.

Mehrere Preise heimste der Verein ein. Unter anderem den Regional-Star der Fachzeitschrift „Lebensmittel Praxis“ im Jahr 2019 und den Biosphärenpreis im vergangenen Jahr.

Die Erzeugergemeinschaft setzt sich für die Vermarktung von ökologisch erzeugtem Rindfleisch und damit auch für die Erhaltung der traditionellen Rinderrasse „Rhöner Fleckvieh“ ein. Durch die Weide- und Mutterkuhhaltung tragen die Landwirte aus der Rhön zur Erhaltung der artenreichen Kulturlandschaft bei. Die Tiere sind einen Großteil des Jahres auf großen extensiv genutzten Weiden und Huten in der Rhön.

Janet Emig, landwirtschaftliche Beraterin beim Biosphärenreservat Rhön, hebt den Beitrag der Öko-Landwirte zur Erhaltung der Kulturlandschaft hervor. Das sei ganz im Sinne des Biosphärenreservates, denn dort sollen im Idealfall Mensch und Biosphäre zusammen arbeiten. Der Verein sei ein Vorzeigeprojekt der Region. Ökologisch gehaltene Rinder und kleine bis mittelgroße bäuerliche Familienbetriebe, tragen zum Natur- und Artenschutz, zur Nachhaltigkeit und zur Wertschöpfung in der Region bei.

Edeka Südwest von Konzept des Rhöner Vereins überzeugt

Einer der Landwirte ist Thomas Bug aus Nüsttal, der 15 Tiere mit Nachzucht hält. Die Selbstvermarktung sei für kleine Betriebe nicht einfach, weil die meisten potentiellen Käufer nur kleine Mengen an Fleisch wollten. Deshalb sei die Zusammenarbeit mit Edeka und der damit einhergehen Abnahmegarantie und ordentlichen Preisen eine erfreuliche Nachricht.

Edeka hat mit der Vermarktung von Bio-Rindfleisch gute Erfahrung gemacht. Seit 30 Jahren vertreiben sie in den Läden in Süddeutschland das Schwarzwald Bio-Weiderind. 1900 Tiere pro Jahr nehmen sie den Landwirten ab, die Tendenz ist steigend, sagt Pöschel. Deshalb will man jetzt zusätzlich Rhöner Bio-Rinder anbieten, weil die Verantwortlichen das Konzept des Vereins überzeugt habe.

Allerdings wird es das Bio-Fleisch zunächst nicht in den hiesigen Läden geben. Edeka Südwest reicht bis Bad Soden-Salmünster und Steinau an der Straße im Kinzigtal. Aber Vorsitzender Hohmann will nun bei den Edeka-Betreibern im Landkreis Fulda werben, damit auch sie das Bio-Rindfleisch aus der Rhön anbieten.

Quelle: Fuldaer Zeitung
Von: Rainer Ickler
Fotos: Rainer Ickler