Einblick in den Schlachthof Fulda
23.03.2007

7 Mitglieder des Rhöner Biospären Rind e.V. nahmen die Möglichkeit wahr; Anlass war die Schlachtung von 19 Tieren aus dem Betrieb Martin Schiebelhut an diesem Freitag. Martin Müller, Geschäftsführer der Schlachthof Fulda GmbH, gab zunächst eine Übersicht: mit rund 2000 Schweinen und 70 Stück Großvieh wöchentlich ist er zwar kein „großer“, aber doch ein wichtiger unter den regionalen Schlachthöfen Hessens. Die Schlachthof FD GmbH hat nur 1,5 Mitarbeiter und stellt lediglich die Gebäude und Maschinen bereit. Die Anlieferung der Tiere sowie der Transport des Fleisches wird von selbständigen Firmen geleistet, z.B. Peter Enders für die Tiere der kff. Sie beauftragen auch die Unternehmen, die die eigentliche Schlachtung durchführen.

Mit ihrer Durchführung ist das neutrale und unabhängige Unternehmen SGS (www.de.sgs.com) beauftragt. Dessen Klassifizierer werden wiederum etwa alle 4-6 Wochen vom Regierungspräsidium Gießen (Außenstelle Wetzlar) unangemeldet kontrolliert. Die Kontrolleure klassifizieren Schlachtkörper im Kühlhaus ein zweites Mal und überprüfen die Übereinstimmung mit den Ergebnissen des SGS-Klassifizierers sowie die ordnungsgemäße Erstellung der Listen und Papiere.

Gerade der Einblick in die Klassifizierung der Handelsklassen und Fettabdeckung war sehr interessant: Diese ist unabhängig vom Gesamtgewicht des Schlachtkörpers und richtet sich nach festgelegten Kriterien. Zunächst wird auf die Gesamtausprägung der Muskelfülle in Relation zum Knochengerüst geschaut – ob das Profil insgesamt konvex ist (die Muskel sich nach außen wölben), geradlinig oder sogar konkav (Wölbung nach innen); auf dieser Basis müssen dann aber noch die Ausprägung der Teilstücke wie insbesondere Keule, Rücken und Schulter nach festgelegten Maßstäben berücksichtigt werden, um die Handelsklasse einzustufen.

Ein wichtiger Punkt bei der Fettabdeckung ist, ob sich im Brustraum über den Rippen schon „Fettnasen“ gebildet haben; ist dies der Fall, wird eine „3″ vergeben.

Von: Herwart Groll (tegut...)
Fotos: Herwart Groll (tegut...)